Ein Wochenende in der Natur

Über 150 Besucher bei "24 Stunden Steinwald erleben"

Erbendorf. Eine Radtour, ein Fotoworkshop, mystische Sagengeschichten und der Besuch von Felsen und Mooren im Steinwald. Bei schönstem Wetter fand am vergangenen Wochenende (22. und 23. Juni 2024) das Aktionswochenende „24 Stunden Steinwald erleben“ zum sechsten Mal in Folge statt. Organisiert von der Steinwald-Allianz, lockte die Veranstaltungsreihe mit insgesamt neun verschiedenen Programmpunkten über 150 Besucher in den Naturpark Steinwald.

Das Highlight an diesem Wochenende war die Sagenwanderung in und um das Naturerlebnisdorf Friedenfels mit 45 Besuchern. Am Samstagabend konnte man bereits ab 18 Uhr reges Treiben vor der Steinwaldhalle in Friedenfels beobachten, bevor die mystische Wanderung im südlichen Steinwald eine halbe Stunde später losging. Katrin Meyer und Benedikt Lippert von der Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth lasen an den Originalschauplätzen verschiedene Sagen aus dem Buch „Sagenschatz des Steinwalds“ vor und zogen die Teilnehmer mit ihren Geschichten in den Bann.

Ein weiterer Höhepunkt war der Fotoworkshop mit Hobbyfotograf Martin Schmid.

Unter dem Motto „Blümchen im Fokus“ lernten die Teilnehmer zunächst die Grundlagen der Fototechnik für stimmungsvolle Pflanzenbilder, bevor sie an der Glasschleif auf einer Blumenwiese ihre neu erworbenen Fähigkeiten praktisch umsetzen konnten. Im Anschluss wurden die einzelnen Ergebnisse besprochen.

Am Sonntagmorgen ging es bereits früh los. Zusammen mit Michael Schneider (Gesellschaft Steinwaldia) ging es um 03:30 Uhr auf zur „Early Bird Wanderung“ zum Oberpfalzturm. Die Frühaufsteher wurden mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang über dem Naturpark belohnt.

Zum wiederholten Mal haben die Geoparkrangerinnen Angela Scharnagl und Michaela Griener informative Touren angeboten. Michaela Griener führte bei einem Spaziergang über das Naturschutzgebiet Föhrenbühl bei Grötschenreuth und erklärte dabei, die Entstehung des seltenen Serpentinit Gesteins.

Unter dem Slogan „Fliegende Steine, wachsende Gebirge und der Schatz im Bach“ bot Rangerin Angela Scharnagl eine Wanderung durch Wiesen und Wälder an. Entlang des Grenzbaches ging es zum Teufelstein und zur Infostelle Flussperlmuschel.

Durch die Infostelle führte am Sonntagnachmittag auch Naturpark-Rangerin Cornelia Greiner und erzählte über den Artenschutz im Steinwald. Dabei berichtete Greiner vor allem über das Projekt Flussperlmuschel. Weiterhin zeigte Dr. Andreas Peterek, Geschäftsführer des GEOPARKs Bayern-Böhmen, einer Gruppe von Radfahrern die geologischen Besonderheiten am Steinwald-Radweg.

Revierförster Wolfgang Schödel bot eine spannende Wanderung mit dem Titel „Der raue Steinwald – Wanderung zu Felsen und Mooren“ an. Wie der Name schon sagt, ging es querfeldein direkt ins Moor und anschließend noch Richtung Grandfelsen. Hier konnten die Teilnehmer bis zum Gipfelkreuz des Felsens steigen.

Außerdem bot das Geozentrum KTB in Windischeschenbach noch eine Führung inklusive Bohrturmbesichtigung an.

Marina Zielbauer aus der Steinwald-Allianz blickt sehr zufrieden auf das Wochenende zurück. „Unsere Erwartungen wurden mit über 150 Besuchern mehr als erfüllt. Wir hatten für das Wochenende Sonne bestellt und haben sie bekommen, so durften wir auch viele Kurzentschlossene bei den verschiedenen Aktionen begrüßen.“

Die zwei beliebtesten Touren waren die Sagenwanderung und die Führung „Der raue Steinwald“:
„Bei diesen beiden Touren hatten wir so viele Teilnehmer wie noch nie!“, so die Tourismusfachkraft. Sie bedankte sich bei allen mitwirkenden Gästeführern und Vereinen. „Gemeinsam haben wir ein Wochenende lang den Fokus auf die schönen Seiten im Steinwald gelegt.“

Neuauflage geplant

Im nächsten Jahr soll es definitiv wieder ein erlebnisreiches Wochenende im Steinwald geben, voraussichtlich wieder an einem Wochenende im Juni. Zielbauer verrät außerdem: „Aktuell spielen wir mit dem Gedanken, eine Auflage eigens für Kinder anzubieten. Das Ganze soll am besten parallel zu den Aktionen für Eltern stattfinden, so kann die gesamte Familie schöne Stunden im Steinwald verbringen. Ob und wie das umsetzbar ist, hängt natürlich auch von den Referenten ab. Die Planungen hierzu werden noch in diesem Jahr beginnen.“