20.09.2021
Pünktlich zur Eröffnung der 1. Bio-Meile verscheuchte die Spätsommer-Sonne die letzten Wolken und bescherte den Organisatoren von der Öko-Modellregion Steinwald, den Marktleuten und Besuchern einen traumhaft schönen Verlauf mit guter Stimmung, hochwertigen Bio-Produkten und viel Genuss.
Die Idee einer Bio-Meile und eines Bio-Aktionstags schlummerte schon länger in den Köpfen der Projektmanager der Öko-Modellregion Steinwald. Denn viele der wertvollen regionalen Bio-Produkte können direkt beim Bio-Erzeuger und Bio-Verarbeiter eingekauft werden. Das Wissen um die Vielfalt und Hintergründe dieser ökologisch erzeugten Lebensmittel aus der Region vermittelt die Öko-Modellregion durch verschiedene Programme der Bio-Bewusstseinsbildung. Mit der 1. Bio-Meile in der Steinwald-Allianz im Stadtgebiet Erbendorf wurde ein erlebbares und genießbares Angebot aus der Bio-Branche rund um den Steinwald präsentiert.
Die Rahmenbedingungen für die Bio-Meile der Öko-Modellregion wurden klar gesetzt: auf dem Bio-Markt sind nur Bio-Produkte und bio-zertifizierte Unternehmen erlaubt!
So verlangen es auch der Name „Bio-Meile“ und die Bestimmung der Öko-Modellregionen – Förderung des Ökolandbaus in der Region. Über die Vielfältigkeit und das breite Angebot an ökologischen Produkten war dann doch der ein oder andere Anwesende überrascht.
Große Bandbreite an regionalen Bio-Produkten
Die Projektmanager der Öko-Modellregion Steinwald Elisabeth Waldeck, Eva Gibhardt und Günther Erhardt führten die Ehrengäste zur Eröffnungsrunde auf der Meile herum. Auf zwei Marktgeländen an der Stadthalle und der Schule in Erbendorf gab es für die Marktbesucher viel zu entdecken. Für das leibliche Wohl sorgten unter anderem Bio-Rinderburger und Bio-Rinderbratwürste aus der Kooperation des bio-zertifizierten Metzgers Ackermann und der Erzeugergemeinschaft Öko-Rinder aus dem Steinwald. Burger aus Bio-Pute bot Kajetan Merkl vom Bioladl beim Schulschwänzerbrunnen an. Kuchen für den Nachmittag und Brot und Semmeln in Bio-Qualität für den Wocheneinkauf kamen von Bettina Robl der Holzofenbäckerei Heckenhof und dem Reuther Dorfbeck Manuel Neugirg. Zum Kuchen passte eine Tasse Bio-Steinwald-Kaffee oder Cappuccino mit Bio-Stiftland-Espresso – zwei von der Kaffeedruckerei in Tirschenreuth selbst gerösteten Kaffeesorten in Zusammenarbeit mit den beiden Öko-Modellregionen. Zum Durstlöschen gab es eine Auswahl an Bio-Getränken der Brauereien Stelzer Bräu, König-Otto-Bad und der Schlossbrauerei Reuth.
Für mehr Umdrehungen bei der Getränke-Wahl sorgten die Genussdealer aus Wunsiedel, ein bio-zertifizierter Wein-Handel, und Sack´s Destille. Deren Inhaber Marcel Völkl stellt Kümmelschnaps mit Bio-Kümmel von Flächen des Bio-Betriebs Stefan Koschta aus der Steinwald-Allianz her. Sehr gut kam auch der Shake aus Bio-Heidelbeeren und der eigenen Milch vom Bio-Betrieb Köllner aus Pfaffenreuth an. So gut, dass der Heidelbeeren-Erzeuger Jürgen Streubel noch einmal nachliefern musste. Gut, dass er mit seinen Bio-Beeren selbst mit einem Stand auf der Bio-Meile vertreten war, gemeinsam mit den Mitterteicher Ariona-Anbauern Peter und Hedwig Jacobey.
Bio-Gemüse konnte an den Ständen von Simon Rauch der SoLaWi Steinwald und der Naturkost Steinhilber GbR eingekauft werden, Kräuter vom Biologischen Gartenbau Becher. Der Demeter-Betrieb Dötterl war mit seinen selbstgemachten Dinkelnudeln mit am Start und beim Boxdorfer Bauernhof konnten neben Nudeln auch Bio-Eier von Hühnern und Wachteln erstanden werden. Das Markt-Angebot wurde vom Molkerei-Sortiment der Bio-Käserei Wohlfahrt, den Hofladen-Produkten des Bio-Rinderhalters Hans Brunner aus Eisersdorf und der Bio-Schäferei Frank mit diversen Woll-Erzeugnissen abgerundet.
Informationen und Bewusstseinsbildung
Neben den Eindrücken für die Geschmackssinne wurde viel Wert auf Informationen gelegt. Die Steinwald-Allianz und der Naturpark Steinwald informierten über die Region, die vier nordöstlichen Öko-Modellregionen Steinwald, Stiftland, Siebenstern und Naturparkland Oberpfälzer Wald sowie die Landesvereinigung für Ökologischen Landbau in Bayern über den Ökolandbau. Ebenso konnte der Mobile Dorfladen der Steinwald-Allianz und dessen großes Sortiment an Regionalprodukten besichtigt werden. Der Weg der Bio-Meile führte außerdem an den insektenfreundlich bepflanzten Blumenkästen des Erbendorfer Rathauses und der Geschäftsstelle der Steinwald-Allianz vorbei, die im Projekt „Förderung der Biologischen Vielfalt“ der Öko-Modellregion umgesetzt wurden.
Ein Blick hinter die Kulissen der Bio-Landwirtschaft
Bio-Hofführungen auf drei Betrieben rundeten das Gesamtkonzept der Bio-Meile mit einem Blick hinter die Kulissen der Bio-Landwirtschaft ab. Auf dem Naturland-Betrieb von Matthias Zahn aus Eiglasdorf können die Kühe selbst entscheiden, wann sie von der Weide zum Melken gehen wollen, denn der Betrieb setzt auf ein automatisches Melksystem. Simon Zeitler aus Thumsenreuth setzt in seinem Bioland-Betrieb auf gutes Futter aus der Heutrocknung für seine Rinder. Kleegras ist dabei für ihn ein wichtiger Baustein in der Milchvieh-Fütterung, wie auch als humusaufbauende Kultur in der Fruchtfolge. Stefan Wenning aus Wetzldorf erläuterte auf seinem Bioland-Legehennen-Betrieb die artgerechte Fütterung und Haltung der Bio-Hühner, wie deren Tagesablauf aussieht und wann sie ihre Eier legen.
Das Resümee der Organisatoren der Öko-Modellregion: „Traumhaftes Wetter, engagierte Marktleute und interessierte Besucher – was will man mehr!“